Zertifizierung: Stromerzeugungs-Zertifikate
Durch Stromerzeugungs-Zertifikate, sie werden auch Label oder Gütesiegel genannt, wird die ökologische Produktion des Energieangebotes bestätigt. Es gibt diverse Zertifizierungen von den TÜV-Gesellschaften und bekannt sind auch das "OK Power Label" sowie das "Grüner Strom Label". Bewertet werden die Ökostrom-Angebote nach den Kriterien, ob die elektrische Energie wirklich umweltfreundlich hergestellt wurde und ob dadurch weniger atomarer oder fossiler Strom erzeugt wird. Außerdem verpflichten sich die zertifizierten Anbieter, zusätzliche Produktionskapazitäten herzustellen.
Ideal sind Ökostromprodukte, die eine zeitgleiche Belieferung des Kunden aus bestehenden regenerativen Kraftwerken sowie eine Förderung zum Ausbau der Erzeugungskapazität anbieten. Propagiert wird dieses Modell von Greenpeace energy und der Naturstrom AG. Auch die seriösen Stromanbieter bieten dieses Modell immer häufiger an. Bei der Naturwatt GmbH ist im Vertrag verankert, dass die Gewinne nur zum Ausbau der Erneuerbaren Energien genutzt werden dürfen. Von diesen Gewinnen wurden bereits mehrere Photovoltaikanlagen gebaut.
Einige große Stromanbieter bieten nicht zertifizierten Ökostrom aus umweltfreundlichen Quellen an, häufig handelt es sich hierbei um Strom aus Wasserkraftwerken, die bereits seit mehreren Jahrzehnten bestehen. Dadurch erhalten die anderen Stromkunden zum Ausgleich vom Stromanbieter einen größeren Anteil an atomarem und fossilem Strom, denn die Zusammensetzung des Strommix ändert sich durch den separaten Ökostromverkauf. Ein Umwelteffekt kann so nicht auftreten. Lediglich der Stromanbieter hat davon einen Vorteil, denn für den separat verkauften Ökostrom wird ein höherer Preis verlangt. Eine ähnliche Problematik liegt bei Stromanbietern zu Grunde, die Recs-Zertifikate zur Umdeklarierung ihres grauen Stroms in Ökostrom verwenden.
Die Ökostrom-Zertifikate wurden von einigen Umweltorganisationen u.a. Greenpeace mit entwickelt und unterstützt. Als kritisch betrachten es einige Umweltorganisationen, dass die Zertifizierungskriterien eine wirtschaftliche Verflechtung mit den großen Kohlestrom- und Atomkraftwerken nicht ausschließen. Sie gehen davon aus, dass diese Firmen nicht an einer Energiewende interessiert sind. Vom "OK Power Label" wurden u.a. Ökostromangebote von EnBW sowie Vattenfall zertifiziert, deshalb verzichten Greenpeace energy sowie die Elektrizitätswerke Schönau bewusst auf das "OK Power Label", obwohl alle Bedingungen erfüllt wurden. Fast alle großen und kleinen Umweltverbände haben sich zusammengeschlossen und die Kampagne "Atomausstieg selber machen" ins Leben gerufen. Hier werden nur Ökostromanbieter empfohlen, die konzernunabhängig sind und auf Label keinen Wert legen. Es sind auch die Umweltorganisationen Mitglied in diesem Bündnis, die die beiden Labels "Grüner Strom Label" und "OK Power Label" unterstützen.